Die Magie der Acht

In unserem Sommercamp-Lehrer*innen-Treffen auf dem Sensenstein hat uns Raphael in der Basisbewegung der Acht unterrichtet. Alle konnten die besondere Kraft spüren, die im unteren Basiszentrum entsteht, wenn wir in der Acht schwingen und aus der Pendelbewegung, der Kraftverlagerung – kurz aus dem Spiel der Polarität – in unserer Basis das technische Universum entdecken, das aus dieser Basisbewegung möglich wird.

Tabea Frauenlob

Die Magische Acht von Tabea Frauenlob

Die Acht ist aus der numerischen Sicht grundlegend magisch. Sie vereint die Polarität der vier Elemente ebenso wie das Pakua der Trigramme im Taoismus. Sie ist das Unendlichkeitssymbol der Mathematik – auch hier nicht zuletzt da sie die Unendlichkeit des Spiels der polaren Kräfte in sich vereint.

Spirituell gesehen wohnt der Acht die Magie inne, dass sie einen in sich eingefalteten Kreis symbolisiert. Wu Chi wird in der Acht zu Tai Chi – dem höchsten Firstbalken zum göttlichen Ganzen, das in sich zeitlos, grundlos und ewig ist. Aus der Sicht der menschlichen Welt geht der Zugang zur Einheit nur durch das Durchdingen der Polarität, in dem das Eine zugleich auf sein Gegenteil hinweist. Erst in der Auflösung jeglichen Konzeptes von „Diesem“ oder „Jenem“ (dem „Tat vam asi“ der Vedanta) wird die Gotteserfahrung möglich. Es bleibt unbestimmt, wer den Schöpfer schöpfen könnte, es bleibt unbestimmt, welches Wort das Dao erklären könnte.

Das Pendeln in der Acht im Becken, mit liegender und aufgerichteter Acht, gibt der Kampfkünstler*in eine Basis, die bewegt und gleichzeitig stabil ist. Jeder Schlag, jede Technik des Körpers ist nur die Fortsetzung dieser Schwingung durch die Polarität, in der eine Bewegung schon die Basis und Gestalt der nächsten beinhaltet. Vor dem Hintergrund dieser basalen Erkenntnis und Erfahrung ist Formarbeit nur durch einen Anfang und ein Ende definiert. Der Anfang beinhaltet schon den Abschluss und kein Ausdruckselement kann ohne das andere definiert werden.

Lynne McTaggert[1], die britische Wissenschaftsjournalistin hat nach der Durcharbeitung des Nullpunkt-Feldes der Quantenphysik und ihrer Forschungsarbeit zur Kraft der Intuition die Acht als die optimale Gruppengröße für intuitive Gruppenkohäsion zeigen können. Die Wahovsky-Brother-Sisters haben vor diesem Hintergrund die magische Netflix Serie von „Sense eight“ kreiert, die die Magie der Raum-Zeit Verbindung zwischen Menschen spannend und ekstatisch zugleich darstellt. 

Die Acht ist auch eine bekannte spirituelle Technik der Ablösung und des Loslassens: Lege die Acht um Dich und eine andre Person von der Du Dich lösen möchtest und geht mit der 3. Grundübung der Kraft körperlich und mental durch den Kreuzungspunkt der Acht. Mit dem Schnitt sind beide gelöst. Ich weiß, dass es funktioniert.

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Also lieber Raphael, Dir sei hiermit noch einmal gedankt für den reichen Forschungsimpuls, den Du der Quan Dao Community gespendet hast.

Herzensgrüße

Michael

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[1] Literaturinfos zum Vertiefen beim Verfasser erhältlich.

 

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